SkyCat als Verbrennerversion


Berichtsversion 1.0 vom 20.07.2003

Ich möchte hier den Bau meiner SkyCat vorstellen, zu dem ich durch den tollen Bericht von Harald Bendschneider inspiriert wurde. Gefunden hatte ich diesen im RC-Line Forum, wo ich mich bei der Suche nach einem möglichen neuen Modell umsah.

Durch einige andere Berichte über den EPP-Kunststoff war ich eh schon neugierig auf so ein Modell. Da kam mir der Bericht genau recht, und schon kurz darauf lag der Karton in meiner Werkstatt, bereit zum auspacken.

Ein 25er OS-Max Motor lag auch gerade passend ohne Modell herum, so das völlig klar war, wo der eingebaut werden würde. ;-)

Also los ging's. Auspacken, Vollständigkeit prüfen (war OK, und dann Gedanken machen, wie ich all die Modifizierungen einbaue, die mir durch einige Berichte zu dem Modell so vorschwebten.

Geplante Änderungen:



1. Versteifung der Tragflächen mittels Carbon-Rohren.
2. Das Gleiche für den Rumpf (nachdem ich die vielen Bilder von den Brüchen an den Schwachstellen vor und hinter der Flächenwurzel gesehen hatte...)
3. Der Tank soll zugänglich sein.
4. Der Tank sollte deutlich größer als der Standard 100ml-Tank sein

Wenn ich im Vorfeld gewusst hätte, wie lange das alles dauert... ;-)

Nun also zu den Bildern:





Das Copyright aller Bilder liegt natürlich bei mir, aber dies nur der Form halber.


Als erstes machte ich die Flächenversteifungen. Die Ausschnitte dafür habe ich mit einer Schnell-Lötpistole gemacht, da man den Heizdraht individuell formen kann.

Das ganze an einem Stahl-Lineal entlang geführt ergibt auch schön gerade Ausschnitte. (Beim Schneiden ist aber Luft-Anhalten angesagt... )

Hier die fertigen Ausschnitte am Höhenleitwerk:
Das Durchbohren der Tragflächewurzel habe ich mit einem Carbon-Rohren gleichen Durchmessers gemacht (6mm).

Dazu habe ich in das Ende was in die Bohrmaschine kommt einen 4mm-Bohrer gesteckt so das das Rohr vollständig ausgefüllt ist, da sonst das Rohr durch die Druckkräfte des Bohrfutters anfängt zu reißen.

Das andere Ende habe ich mittels eines 45°-Senkers von innen her angeschärft. Das Bohren ging eigentlich recht gut, da ich die Tragfläche am Ende etwas noch unten bog, so das ich den Carbon-Bohrer in die Nut legen konnte, und so ein schöne Führung hatte. Das ausgebohrte Material ist sehr einfach mit einem dünnen Stab aus dem Bohrer-Rohr zu drücken. Es ist auch erstaunlich wenig was da so rauskommt, da sich das Material beim Bohren doch stark erwärmt, und leich zu schmelzen anfängt.




Hier die Fläche mit eingeklebtem Rohr.
Um keinen Stress mit dem erkaltenden Heisskleber zu haben, ist das Rohr in der Bohrung nicht verklebt. Ich habe es erst durchgeschoben, und dann durch Flächen nach unten biegen eine Seite nach der anderen geklebt. (Das Rohr im Ruder-Schlitz ist der Bohrer)


Soviel zu den Flächen. Die Nächste Überlegungen betraf den Motorträger, da ich viel über das schlechte Sperrholz-Material des Bausatzes gelesen hatte. (Ist wirklich allermieseste Qualität)

Da ich aber keine Lust hatte die Teile alle neu zu schneiden, habe ich einfach einen normalen Kunststoffmotorträger benutzt, und beide Motorspante (Elektro und Verbrenner-Spant) aneinander geklebt, was eine stabile Lösung ist.



Bevor ich sie aber zusammenklebte, habe ich erst die Teile alle zusammengesteckt und in den Rumpf gefügt, damit alles schön gerade und passend wird. Dadurch bekam ich eine gute Führung für das Anzeichnen der Befestigungs-Löcher des Motorträgers. Da der Motorträger genau in die Ausschnitte in den Spanten für die vorgesehenen Holz-Träger passte, brauchte ich da nicht lange herumprobieren oder Messen. Es ergab sich so die gleiche Motorlage wie im Originalsatz.

Die beschriebene vertauschte Nummerierung in der Anleitung der Seitenteile bezüglich des Motorzuges ist eigentlich völlig egal. Der Sturz und Zug ist durch die Formung des Rumpfes eigentlich fest vorgegeben.




Daher habe ich die Seitenteile so gewählt, das ich vorn wieder eine schön parallele Auflage für die Motorhaube habe. (Welches Teil mit welcher Nummer nun auf welcher Seite ist, weiß ich jetzt nicht mehr)

Weitere Verstärkungen der Holzkonstruktion sind jetzt nicht nötig, da sie ja jetzt nur noch als Befestigung der Motorhaube dient.


Da das mitgelieferte Sperrholz recht weich ist, habe ich auf der Rückseite des Spantes eine Verstärkung aus festem Sperrholz eingebaut, damit sich die Motorträger-Schrauben da nicht hinein ziehen.

Es wird dann noch ein flacher Ausschnitt im Tankdeckel nötig, damit diese Verstärkung hinein paßt. (Grün angezeichnet)

Den fertig verklebten Motorspant habe ich dann mit dünnflüssigem Epoxi "lackiert".

Jetzt kamen die Überlegungen zur Verstärkung des Rumpfes mittels Carbon-Rohr. Da ich das Rohr gern fast durch die gesammten Rumpf haben wollte, musste ich erst die Tragfläche einkleben.
Also erst die Servos einbauen, und die Leitungen nach oben führen. Dann die Fläche einkleben.
Da dies die erste Teileverklebung mit Heißkleber für mich war (ausser den Rohren in der Fläche), dachte ich mir, machst dir keinen Stress und habe erst mal nur die Fläche unter der RC-Wanne verklebt.



Die Klebung der "senkrechten" Flächenansätze kann man auch später machen, da das Ganze ja schön flexibel ist, und man es einfach etwas auseinander spreizen kann.



Hier passierte es mir, das ich zuviel Kleber in den Schlitz bei der Fahrwerksplatte machte, und das EPP dort schmolz. Ist auf dem Bild leider nicht so schön zu sehen, aber vielkleicht zu erahnen.

Es dauerte ca. 20 Minuten bis bis das Ganze dann so weit abgekühlt war, das ich die Löcher nach und nach Tropfenweise mit Heißkleber auffüllte, damit es nicht wieder aufschmilzt.

Das Zeug isoliert halt saugut ;-)
Nach dem dies geschafft war, kam der heikelste Teil des ganzen Projekts: Das Bohren durch fast die ganze Rumpflänge.

Hier gutes Zielen und Augenmaß gefragt. Man könnte natürlich auch ein extra Führung dafür konstruieren, aber dazu hatte ich keine Lust. Also habe ich das Carbon-Rohr welches dann auch später da eingebaut wurde, selbst als Bohrer benutzt.


Ansatzpunkt der Bohrung ist links zusehen.

Vorsicht und immer wieder kontrollieren der Bohrachse ist hier sehr wichtig. Auch darf man ja nicht vergessen, das die Kabel der Querruder-Servos sehr dicht am Bohr-Kanal liegen!



Die Ungefähre Lage der Bohrung



100%ig gerade hab ich es nicht hinbekommen, aber ich denke so ist es OK.

Da die Bohrung insgesamt zum Modell nach hinten hin fällt, geht das Rohr nur bis ca 10cm hinter diesen Schlitz im Rumpfboden. Das sollte aber reichen, um die Schwachstellen zu überbrücken.

Durch diese Lage des Rohres, bot es sich an, es noch bis durch den Motorspant zu führen. Ich habe dann einfach die Bohrung im Spant gemacht, ihn aufgesetzt, und das Rohr bündig abgeschnitten. Verklebt ist das Rohr nicht, da es auch so sehr fest, "saugend" in seiner Bohrung fest sitzt.



Nun kam die nächste Prämisse dran: Der abnehmbare Tankdeckel

Dies war für mich ein "Muß", da ich nichts mehr hasse, als an wichtige Teile nachher nicht mehr dran zu kommen.

So kam ich auf die Idee, die Flanken des Tankdeckels fest zu verkleben, und mittels 1,5mm-Sperrholz mit dem Rumpf zu verstärken, damit der spätere Tankdeckel festen Sitz hat.


Hier zusehen die Trennung der Flanken von späteren Deckel mittels eines Metallsägeblattes. Diesen praktischen Blatthalter gibts in fast jedem Baumarkt im Grabbeltisch samt Blatt für manchmal nur ca. 1-2 Euro.


Hier der Einbau der Sperrholz-Verstärkungen.

Den Schlitz für das Sperrholz zwischen RC-Wanne und Rumpf habe ich wieder mit der Lötpistole eingeschnitten.

Das Sperrholz auf der rechtenm Seite ist analog eingebaut.


Der fertig geklebte Tankraum mit noch nicht eingeklebtem Motorspant. Der Tankdeckel wird damit er mit dem Rumpf verschraubt werden kann mit einer 1,5mm Sperrholzplatte verklebt, die dann aussen herum schön beigeschliffen wird, und auch komplett mit dünnem Epoxi lackiert wird.



Zur Befestigung des Tankdeckels, habe ich mir Klötzchen aus festem Birken-Sperrholz geklebt, und wie im Bild zu sehen an vier Punkten im Rumpf eingelasse, und verklebt.

Hier im Bild ist auch die Führung der Schläuche zu sehen. Der obere geht an den Vergaser, unten der ist für die Betankung. (Dazu später mehr)

Jetzt kommt der nächste Punkt der Aufgabenliste:
Tankvolumen vergrößern.

Hier hat mich die Schöne Erklärung des Hoppertank-Prinzips vom RC-Network, einer tollen Seite mit vielen Infos angeregt.


Um dieses möglich zu machen, musste ich leider weiteren Raum schaffen, den es ansonsten in dem Model nicht gibt. Daher bin ich ich mit dem Haupttank zur Hälfte in die Kabine ausgewichen.

Vielleicht nicht die schönste Variante, aber nun ja.

Als Haupttanke hab ich einen 125ml-Tank und als Versorgungstank einen 60ml von Graupner.

Da ja der Einlauf in den kleinen Tank aus dem Haupttank am höchsten Punkt sein soll, musste ich im Tankdeckel durch das Sperrholz hindurch nach oben eine Höhlung machen, groß genug, damit der Schlauch nicht abgeknickt wird.

Zu sehen sind auch die weiter nötigen Ausschnitte aus dem Kabinen-Teil, und wie der Tank in die Kabine ragt.

Zur Funktion des Hoppertanks war ich ja etwas skeptisch, aber es funzt echt prima. Nur das Enttanken klappt noch nicht so richtig, da mus ich mir nochmal etwas überlegen.
So, dann bleibt ja eigentlich nur noch die Anpassung der Motorhaube. Mit der Lage der ersten Bohrung für den Zylinderkopf hab ich mich etwas schwer getan, da man es ja nicht so richtig anhalten kann, wenn der Motor eingebaut ist. Aber so nach und nach ging es dann.




Wie zu sehen, habe ich die Haube vom Rumpf her aufgeschnitten, um sie schön um den Motor herum einbauen zu können.

Die obere Befestigung der Haube erfolgt in den im Tankdeckel eingekleben Holzstückchen. (Dazu habe ich die nicht benötigten Motorträger benutzt)

Was mir nicht so sher gefällt ist, das der Vergaser am OS-Motor sehr weit nach vorn reicht, so das vorn nur sehr wenig von de Haube stehen bleibt.

Ich habe auf der Kopfplatte wo die Haube von vorn befestigt wird, noch mal ein Stückchen 3mm-Sperrholz aufgebracht, um so ein paar Millimeter zu gewinnen.
Eine weiter Änderung habe ich auch am Heckrad gemacht: Es ist nicht mehr vorhanden.

Die Berichte über kaputte Servos wegen der Anlenkung hatten mich doch etwas irritiert, so das ich darauf verzichte.

Dafür habe ich aber auch ein Carbonrohr von hinten in den Rumpf gebohrt, welches mir als Verstärkung des doch etwas dünnen Rumpf-Profils vor dem Leitwerk ganz sinnvoll erscheint.




Die im Bild zu sehende Heckrad-Konstruktion ist nicht mehr eingebaut, und so ist das Rohr wie ein Hecksporn.
Sie ist daurch zwar etwas schlechter lenkbar, aber es geht.
So, doch ein Haufen "Stoff" den rüber zu bringen bestimmt noch viel mehr der einen oder anderen Erläuterung bedurft hätte, aber so weit soll es erst mal reichen. Ich möchte hlt erst mal das Konzept im groben zeigen.

Für Fragen zu Details, oder was an dem Bericht fehlt, nehme ich gern per Mail unter:
entgegen, und werde das in den Bericht
hier nach und nach einfließen lassen.


Hier noch das Bild von mir und der Cat nach dem Erstflug der mich doch auf Grund der viel zu großen Ruder-Ausschläge einiges an Nerven gekostet hat... ;-)
Auf meiner Homepage ist noch keine eigene Modellbausparte installiert, aber das kommt noch. Wie Ihr ja seht, habe ich auch noch andere Interessen ;-)

Ich hoffe das Euch der Bericht gefällt, und doch der Eine oder Andere Anregungen zu bestimmten Problemen bekommen hat.

Lutz Schenk